Weil er als Geschenk der Götter galt, war der Ölbaum für die alten Griechen ein heiliger Baum. Wer ihn fällte, wurde mit dem Tode bestraft. Bei der Geburt eines Sohnes wurde ein Ölzweig an die Haustür gehängt, und die Sieger bei den Olympischen Spielen wurden mit Kränzen aus Olivenzweigen geehrt. Die Siegesprämien waren Amphoren mit Olivenöl!
Bei Homer ist außerdem nachzulesen, wie die Teilnehmer an den Olympischen Spielen auf die Wettkämpfe vorbereitet wurden: Mit Olivenöl – innerlich und äußerlich. Man bereitete ihnen Speisen mit reichlich Oivenöl zu und massierte auch ihre Körper damit. Das Öl bewahrte die Poren vor dem Eindringen von Schmutz und schützte die Haut außerdem vor Kälte und Sonnenbrand.
Die Römer verehrten den Ölbaum als heilig, ihnen galt die Göttin Minerva als Hüterin dieses Baumes. In Rom nannte man ihn den “ersten unter allen Bäumen” und römische Bürger konnten sich vom Militärdienst befreien lassen, wenn sie im Stande waren, nachzuweisen, eine bestimmte Anzahl von Olivenbäumen gepflanzt zu haben.
Auch im Islam ist der Ölbaum als Symbol bedeutsam; im Koran vergleicht Mohammed das heilige Licht Allahs mit dem Licht einer Lampe, die vom Öl jenes “gesegneten Baumes, der nicht im Osten noch im Westen wächst”, genährt wird. Als Symbol für die Weisheit ist die älteste islamische Universität in Tunesien: “al-Zitouna” (der Ölbaum) genannt.