Villa Oliveto befindet sich direkt am Ägäischen Meer an der türkischen Westküste, vis-à-vis zur griechischen Insel Samos.
Die Geschichte von Villa Oliveto begann etwa im Jahre 2000, an einem regnerischen Tag, als ich einen Spaziergang mit meinen Freunden über die Felder machte. Die Wolken hatten sich, nachdem sie sich stundenlang verausgabt hatten, auf den Bergen niedergelassen, als ob sie sich etwas ausruhen wollten, bevor sie weiter ziehen. Die Sonne versuchte sich durch die Wolken frei zu kämpfen und sorgte dabei für ein fantastisches Farbspiel. Die Erde roch wie noch nie zuvor. Das Meer und die Insel Samos sorgten hierbei für den notwendigen Rahmen dieses einmaligen Naturschaubildes.
Das war die Natur, wie sie jeder in seinem Leben mindestens einmal erleben sollte – und ich war mitten drin, besser gesagt, ich war eins mit der Natur. Eines trübte allerdings dieses wunderbare Bild: Die großen Wassermengen vom Himmel hatten meterhohe Rillen in die Muttererde hineingerissen. Das Wurzelwerk alleinstehender Bäume kam dabei an die Oberfläche.
So wunderbar das Bild vorher auch war, dieses Bild erschreckte mich umso mehr. Der Regen spülte die Hänge ab, warf Bäume um und entkleidete dabei die Erde von ihrem grünen Kleid. Dieses bestand hauptsächlich aus Macchie (Hartlaubgebüsche, typische Mittelmeervegetation). Die Macchie mit ihrem schwachen Wurzelwerk bot dieser Naturgewalt nicht genügend Widerstand und ließ sich von den Wassermengen der entstandenen Bäche hinab treiben.
Die umliegenden Olivenbaumfelder jedoch trotzten diesen Wassermengen, umhüllten die Muttererde mit einem grün-silbernen Kleid und ließen diese dabei majestätisch erscheinen. Ich bekam die Vision, das gesamte Gebiet mit Olivenbäumen zu bepflanzen, den Wasserlauf zu besänftigen und der Nachwelt die „Königin“ aller Bäume, den Olivenbaum, zu hinterlassen.
Hier sollte eine Art „Toskana der Türkei“ entstehen, allerdings mit der Besonderheit, dass das Ägäische Meer für die nächsten tausend Jahre der Nachbar der Olivenbäume werden sollte. Die Sonne sollte ihnen jeden Abend, bevor sie ihr letztes Licht auf dem Nachttisch ,der Insel Samos, ausschaltet und sich langsam in ihrem Wasserbett, der Ägäis, niederlegt, gute Nacht wünschen.
Nach einigen Recherchen und behördlichen Hindernissen begann das Projekt “Villa Oliveto” im Jahre 2003. Das Gebiet darf nun nicht mehr unter 20.000 qm parzelliert werden und es darf keine Wohnsiedlung entstehen, die diese „heile Welt“ zerstören könnte.